Einen eigenen Plan aushecken
Der Begriff «Strategie» kann im Tennis als ein allgemein gültiger Plan definiert werden. Die Taktik aber, das sind Werkzeuge, um diesen Plan umzusetzen.
Ein Beispiel: Als eine allgemein gültige Strategie kann die offensive Spielweise bezeichnet werden. Der Spieler greift wenn immer möglich an. Die individuelle Taktik nun kann heissen, beim ersten oder zweiten Aufschlag anzugreifen, oder dann, wenn der Gegner einen zu kurzen Ball spielt.
Welche Strategie man auch immer auswählt, wichtig ist dabei, dass man diesen Plan schon ausheckt, bevor man den Tenniscourt betritt, um einen Match zu bestreiten. Auf diese Weise ist der Kopf gewissermassen frei. Das erlaubt einem, instinktiv richtig zu schlagen. Es gibt einem zudem Selbstvertrauen, man spielt konzentrierter.
Realistisch bleiben. Die meisten Strategien erweisen sich als erfolglos, weil sie auf jene Schläge aufgebau sind, die der Spieler unter Druck nicht anwenden kann. Ein Beispiel: Man hat sich als Taktik vorgenommen, jedesmal nach dem ersten Aufschlag am Netz den Return des Gegners anzugreifen. Nun beherrscht man aber den Volley und den Smash nicht so gut, dass man jeden Return erfolgreich kontern könnte. Auf diese Weise verliert man zu viele Punkte mit dieser Taktik. Logisch, dass der Match dann verloren geht.
Am besten in einer solchen Situation ist, sich zu setzen, das eigene Spiel auf möglichst objektive Art zu analysieren. Man muss sich selbst gegenüber ehrlich sein, sich seine Stärken aber auch Schwächen eingestehen. Der eigenen Spielplan soll nun auf die Stärken aufgebaut werden. Ein guter Spielplan, eine gute Strategie, beinhaltet auch einige spezielle Ziele, die man gerne während eines Matches verwirklicht hätte. Diese hängen von den Stärken und Schwächen des Gegners ab. Ein Beispiel: Die Rückhand des Gegners ist schwächer als die Vorhand. Also kann ein spezielles Ziel sein, auf die Rückhand des Gegners zu servieren und ans Netz vorzurücken um anzugreifen. Oder: Der Gegner hält das Racket mit einem Halb- oder Western-Griff auf seiner Vorhand.
So soll versucht werden, nur unterschnittene Bälle zu spielen, um die Wirkung seiner Vorhand zu limitieren.
Das Aufwärmen. Das Wichtigste beim Aufwärmen ist, sich auf den eigenen Service und den Return zu konzentrieren. Es sind die beiden entscheidenden Schläge im Tennis. Es sollen mindestens 20 Aufschläge und Returns gespielt werden, um sich richtig aufzuwärmen.
Als zweiter wichtiger Tip gilt, sich besser auf die Fussarbeit und richtige Position zu konzentrieren, die Bälle kontrolliert zu schlagen, um dem Gegner mit Kraftschlägen zu imponieren. Der Gegner wird sofort feststellen, dass einem keine Fehler unterlaufen. Das bringt einem selbst einen psychologischen Vorteil.
Und als drittes soll man sorgfältig beobachten. Ist der Gegner Rechts- oder Linkshänder? Spielt er die Bälle mit viel Topspin oder spielt er sie eher flach? Spielt er die Rückhand mit einer Hand oder zwei Händen? Ist er nervös oder relaxed? – Gewöhnlich kann man sich darauf verlassen, dass der Gegner beim Aufwärmen die Bälle so schlägt, wie er sie im Match unter Druck spielen wird.
Verhalten im Match. Für den Wettkampf soll man sich die folgenden Punkte merken:
1. Sich nur auf den Ball konzentrieren.
2. Anpassungsfähig bleiben. Man hat sich zwar vor dem Match einen Plan zurechtgelegt. Doch nun soll man, so die ursprüngliche Strategie nicht zum Erfolg führt, eine zweite Möglichkeit anwenden können, falls man am Verlieren ist.
3. Daran denken, dass jeder Punkt, jedes Spiel wichtig ist. Der erfolgreiche Spieler konzentriert sich auf jeden einzelnen Schlag während des ganzen Matches.
4. Während des Matches soll nicht zuviel über Technik nachgedacht werden. Die Arbeit an den einzelnen Schlägen soll im Training erfolgen. Während des Matches soll man sich nur darauf konzentrieren, den Ball zu schlagen.
5. Die Zeit, sich 100-prozentig auszugeben, dauert so lange, bis der Punkt gespielt ist. Zwischen den einzelnen Punkten oder beim Wechsel bleibt einem genug Zeit, sich zu erholen.
6. Nie aufgeben! Der Match ist erst mit dem letzten gespielten Punkt beendet. Auch wenn man 0:5 zurückliegt, so hat der Gegner immer ein sechstes Spiel zu machen!
