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Die Rückhand
Methodik und Trainingsübungen zur Verbesserung der Beschleunigung des Schlägerkopfes
Die Bedeutung der Schlägerbeschleunigung im modernen Tennis als Grundvoraussetzung, um direkte Punkte (Winner) zu erzielen, wurde bereits in der Ausgabe 1-2 von Württemberg Tennis ausführlich dargestellt.
Früher wurden die Winnerschläge fast ausschließlich mit der Vorhand erzielt, mit der Rückhand wurde der Ball meist nur im Spiel gehalten, d.h. neutral gespielt. Durch die Anwendung der beidhändigen Rückhand hat sich dies jedoch verändert. Im modernen Profitennis sind heutzutage viele Spieler und Spielerinnen in der Lage, auch mit der Rückhand einen direkten Punktgewinn zu erzielen (z.B. Andre Agassi und die Williams-Schwestern). In letzter Zeit ist auch bei Einhändern die Tendenz zum direkten Punkten erkennbar. Beobachtet man beispielsweise die Weltranglistenersten der Damen und Herren, die Belgierin Justin Henin-Hardenne und den Schweizer Roger Federer, ist offensichtlich, dass auch bei einer sehr guten einhändigen Rückhandtechnik eine extrem hohe Beschleunigung des Schlägerkopfes erreicht werden kann und direkte Punkte mäglich sind bzw. der Gegner unter Druck gesetzt werden kann.
Im Folgenden werden nun die Voraussetzungen beschrieben, die grundlegend für einen Rückhandschlag mit optimaler Beschleunigung sind.
Beinarbeit
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Lockerer Schwung
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Eine gute Beinarbeit gewährleistet einen guten seitlichen Abstand zum Ball. Die beidhändige Rückhand wird im Gegensatz zum einhändigen Schlag etwas näher am Kärper getroffen.
Ein guter Knieeinsatz ist bei beiden Rückhandarten wichtig, um den Schläger aus der Position hinten unten nach vorne oben schnell durchzuschwingen.
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Die Schlagvorbereitung Ð das Ausholen Ð ist bei den beiden Rückhandarten unterschiedlich. Bei der beidhändigen Rückhand erfolgt sie meist flacher als bei der einhändigen Rückhand.
Jedoch sollte bei beiden Arten der Schläger locker Ð aber dennoch dynamisch Ð durch den Treffpunkt hindurch geschwungen werden. Bei der beidhändigen Rückhand wird das Racket, bedingt durch die geringere Reichweite, früher aufwärts geschwungen.
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Anteile der Beschleunigung
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Bei beiden Rückhandarten setzt ein guter Knieeinsatz die Beschleunigungskette in Gang. Dabei ermäglicht zudem eine gute Oberkörperdrehung nach hinten einen guten, d.h. optimalen Beschleunigungsweg.
In der Vorschwungphase wird die ein- und beidhändige Rückhand unterschiedlich ausgeführt.
Bei der einhändigen Rückhand wird der Schlägerkopf durch eine schnelle Wischbewegung aus dem Unterarm und Handgelenk beschleunigt, bei der beidhändigen Rückhand erfolgt die Beschleunigung durch den Einsatz der zweiten Hand und die Oberkörperrotation
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Umsetzung in der Praxis
Für das Training der Schlagschnelligkeit bei der Rückhand sind folgende Punkte zu beachten:
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Trainingsmethode
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Praktisches Beispiel
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Wie bei der Vorhand, machen wir uns auch bei der Rückhand den Nachwirkungseffekt zu Nutze. Um diesen Effekt zu erzielen, werden den schnellen Schlägen Medizinballwürfe (1 bis 3 kg) oder Schwünge mit schwererem Schläger (Pre-Stroke) vorgeschaltet.
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Diese trainingsmethodischen Grundlagen und Vorüberlegungen werden nun am praktischen Beispiel einer †bung zur Verbesserung der Rückhand verdeutlicht.
Bei dieser Trainingsübung hat die Spielerin, Stefanie Weis (TEC Waldau Stuttgart), im Vorfeld des Rückhandschlags eine ihrem Alter entsprechende Vorbelastung durchgeführt: Fünf schnelle Würfe mit dem zwei Kilogramm schweren Medizinball. Alternativ wären auch fünf schnelle Schwünge mit dem beschwerten Schläger mäglich.
Direkt im Anschluss an diese Vorbelastung hat Stefanie die Aufgabe sechs Rückhand- Winnerschläge innerhalb des Spielfelds zu spielen. Die Bälle werden dabei vom Trainer seitlich aus der Hand so angeworfen. Im Optimalfall sollte der Ball zwischen Hüfte und Schulter getroffen werden.
Da der angeworfene Ball eine geringe Eigengeschwindigkeit besitzt, muss die Spielerin selbst noch mehr beschleunigen. Entsprechend der methodischen Vorgaben führt Stefanie im Rahmen einer Trainingseinheit insgesamt zwei bis drei Serien durch. Eine Serie umfasst dabei vier Durchgänge mit sechs Schlägen. Zwischen jeder Serie erfolgt eine aktive Pause von zwei bis drei Minuten.
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Belastungsdosierung/Wiederholungszahl
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Es wird wie bei der Vorhand (siehe WT Ausgabe 1-2) nach dem Serienprinzip trainiert. Auf vier bis sechs Trockenschwünge/Würfe folgen sechs bis acht sehr schnelle Schläge. Innerhalb einer Dreier- oder Vierergruppe hat der Spieler stets ausreichend Erholung, bei einer Zweiergruppe müssen daher entsprechend kurze Pausen eingelegt werden, um die Belastung entsprechend zu dosieren.
Je nach Alter und Konstitution sollte jeder Spieler vier bis sechs Durchgänge innerhalb einer Serie durchführen. Es werden zwei bis vier Serien durchgeführt, nach jeder Serie wird eine aktive Pause (zwei- bis dreiminütiges Auslaufen und lockern) gemacht.
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Schlagvorbereitung/Ausholphase
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Die Spielerin befindet sich in einer Position nahe der Grundlinie. Der Schläger wird durch Drehung des Oberkärpers nach hinten genommen und befindet sich über dem späteren Treffpunkt des Balles. Das Kärpergewicht wird auf das hintere Bein verlagert. Die Knie werden dabei leicht gebeugt.
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Übergang Aushol- Schlagphase
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Der Schläger wird unter den voraussichtlichen Treffpunkt geführt. Das Kärpergewicht wird vom hinteren auf das vordere Bein verlagert. Die Verlagerung des Kärpergewichtes ermäglicht der Spielerin eine hohe Beschleunigung durch eine Vordehnung der Muskulatur in den Beinen, welche sich über den Oberkärper bis zum Unterarm fortsetzt.
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Hauptaktionsphase - Treffen des Balles
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Das Bild zeigt das unmittelbare Treffen des Balles. Wichtig: Er muss vor dem Kärper getroffen werden. Der Schläger wird schnell und steil vorwärts-aufwärts beschleunigt. Der Oberkärper steht parallel zum Netz, um das Gleichgewicht halten zu kännen. Der Blick ist auf den Treffpunkt des Balles gerichtet.
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Ausschwungphase
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Die Beine sind jetzt gestreckt. Der Schläger wird weit über den Treffpunkt durchgeschwungen. Durch die hohe Beschleunigung des Schlägers dreht der Oberkärper nach dem Treffen des Balles auf. Anschließend bewegt sich die Spielerin mit Side-Steps in Richtung Platzmitte zurück, um für den nächsten Schlag in der optimalen Ausgangsposition zu stehen.
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